Zu den einem Kreditantrag beizufügenden Unterlagen gehören üblicherweise neben der Gehaltsabrechnung auch Kontoauszüge. Je nach Bank sind entweder die Auszüge des letzten Monats, die des vergangenen Quartals oder auch die des letzten Halbjahrs erforderlich. Einige Kreditbanken verzichten immer oder bei geringen Beträgen auf die Vorlage der Bankauszüge. Dass die eigene Hausbank diese nicht verlangt, ist leicht zu verstehen, da diese die Kontobewegungen ohnehin anhand ihrer eigenen Unterlagen nachvollziehen kann.
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Warum gehören Kontoauszüge zu den üblichen Kreditbelegen?
Anhand der Kontoauszüge kann die Bank ablesen, ob der Kreditantragsteller ungewöhnlich hohe regelmäßige Ausgaben zu bewältigen hat, die sie bei der Haushaltsrechnung zusätzlich zu den Standardausgaben berücksichtigen muss. Des Weiteren sind zusätzliche Einnahmen neben dem festen Gehalt erkennbar, auch wenn nur wenige Geldinstitute solche bei einer Kreditantragsprüfung berücksichtigen. Ein weiterer Grund für die Anforderung der Kontoauszüge besteht darin, dass diese erkennen lassen, ob die Finanzen des Antragstellers geordnet sind. Ein überzogenes Konto stellt einen wichtigen Grund für eine Ablehnung des Kreditantrags dar.
Als überzogen gilt ein Girokonto nicht, wenn der Inhaber den vereinbarten Dispositionskredit ausnutzt, sondern nur, wenn der von der Bank eingeräumte Kreditrahmen überschritten ist. Als Nebeneffekt erfährt die Bank dank der Kontoauszüge, dass der Kreditkunde tatsächlich Besitzer des angegebenen Auszahlungskontos ist, von dem sie auch die späteren Kreditraten abbucht. Diese Information lässt sich bei einem Kredit auch ohne Kontoauszüge durch das bloße Einreichen einer Kopie der Bankkarte übermitteln.
Welche Vorteile hat der Kredit ohne Kontoauszüge?
Nicht nur für den Antragsteller, sondern auch für die Bank bietet der Kredit ohne Kontoauszüge Vorteile. Sie muss deutlich weniger Unterlagen als bei der Vorlage der Bankauszüge prüfen, sodass der Verzicht auf diese nicht zuletzt bei Sofortkrediten verbreitet ist. Für den Kreditkunden besteht ein wesentlicher Vorteil der Kreditvergabe ohne Vorlage der Kontoauszüge darin, dass er der Kreditbank gegenüber nicht seine Mittelverwendung offenlegen muss. Schließlich lässt sich anhand der Bankauszüge erkennen, in welchen Geschäften der Antragsteller üblicherweise einkauft und mit Bankkarte bezahlt. Auch die mögliche Teilnahme an Glücksspielen, bei denen die Einsätze abgebucht werden, geht aus den Kontoauszügen hervor.
Die entsprechenden Daten sind zwar nicht für die Kreditvergabe relevant, werden von Verbrauchern aber oft als schützenswert eingestuft, sodass sie diese ungern Fremden gegenüber offenbaren. Falls das Konto über den eingeräumten Dispositionskredit hinaus überzogen wurde, ist der Antragsteller auf einen Kredit ohne Kontoauszüge angewiesen, da sein Kreditwunsch ansonsten zwangsweise abgelehnt wird. Ob beziehungsweise ab welcher Kreditsumme Kontoauszüge einzureichen sind, geht bei einem Teil der Banken aus den auf der Webseite veröffentlichten Bedingungen für die Kreditvergabe hervor. Andernfalls bietet sich eine telefonische Nachfrage an, wenn der Kunde in jedem Fall einen Kredit ohne Kontoauszüge wünscht.
Welche Kredite werden ohne Kontoauszüge vergeben?
Neben Sofortkrediten werden alle Darlehen von Leihhäusern ohne Kontoauszüge vergeben, wobei Pfandleiher auch nicht nach dem Einkommen und entsprechenden Belegen fragen. Des Weiteren haben viele Banken ein Limit festgelegt, bis zu dem sie bei der Kreditvergabe auf die Vorlage von Kontoauszügen verzichten. Eine weitere Möglichkeit, keinen Bankauszug einreichen zu müssen, bietet bei einem Teil der Geldinstitute die gemeinsame Kreditbeantragung durch zwei Personen, da in diesem Fall dank beider Schuldner ein geringeres Ausfallrisiko besteht.
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